Montag, 16. April 2018

Das Leben als Sklavenmeister

Der feuchtfröhliche Tavernenabend ist schon seit ein paar Tagen um. Die letzten Spuren Restalkohols in meinem Körper sind längst vergangen, genau wie die Erinnerungen an tanzende und wiegende Schönheiten. Noch ist mein Zimmer in dem Haus der Wonne nicht fertig, weshalb ich meinen Tag wie immer mit dem kurzen Spaziergang aus der Herberge in das Sklavenhaus starte. Die Sonne steht schon hoch am Himmel, sie brennt täglich stärker auf die Wüstenlandschaft hinab. Stöhnend betrete ich das kühle Sklavenhaus.

Nur langsam kann ich mich an das neue Leben gewöhnen. Nach meinem Unfall habe ich mich recht gut erholt, aber immer noch fehlen mir wesentliche Bestandteile meines früheren Lebens. Es gibt einen Punkt, da entscheidet man sich zwischen einen von zwei Wegen: entweder die Spuren des alten Lebens zu suchen oder ein neues Leben zu beginnen. Nun, jetzt stehe ich da als Sklavenmeister, der nur noch an den geschärften Sinnen und rauhen Fingerkuppen durch das viele Bogenschießen als ehemaliger Jäger zu erkennen ist. Meine raue, bestimmende und zielsichere Art habe ich beibehalten, auch bei der Sklavenerziehung. Und während ich die Horde an Sklaven zu bändigen versuche, schaffen es nur wenige mich wirklich zu berühren...

Als strenger Sklavenmeister gehört nicht nur die Peitsche, Gerte oder Kurt (das Werkzeug hat viele Namen) zu meinen Arbeitsgeräten. Rohe Gewalt alleine bringt in der Erziehung nichts, das ist mir bewusst, unterstützt aber das Gelernte deutlich, denn der Körper eines Sklaven lernt durch Schmerz ein Leben lang. Natürlich gibt es Sklaven, vorzugsweise die klassisch verwöhnte Kajira, die das Brennen und Ziehen nach einem Schlag schlechter verkraften als andere. Letztlich ist mein Körper um ein vielfaches Stärker und auch ich lerne noch mit dieser Kraft bemessen umzugehen. Abseits davon gibt es aber auch Möglichkeiten einen Sklaven zu strafen oder ihm eine Lektion zu erteilen ohne physischen Schmerz zu nutzen. Dankbarkeit spielt für mich eine große Rolle, letztlich erhält jede noch so nichtssagende Sklavin neben der Unterkunft eine einzigartige Erziehung in unserem Hause. Leider gehört jene Form der Dankbarkeit zu den ersten Dingen, die ich einer Sklavin noch beibringen muss.


Die Sklaverei selbst ist viel mehr als die Inanspruchnahme und Unterdrückung eines Körpers. Eine leere Hülle, einen Gegenstand zu besitzen ist einfach. Daher interessieren mich die meisten Sklaven persönlich kaum, auch wenn ich mich nun, da ich Sklavenmeister bin, mehr mit ihnen auseinander setzen muss. Durch verschiedene Methoden versuche ich die Langeweile aus dem Körper eines Sklaven zu verbannen und den Charakter zu Formen und zu Stärken, sodass sich diese ausgebildeten Sklaven durch Besonderheiten und Talenten von den anderen unterscheiden. Letztlich hat auch ein jeder Kunde seine eigenen Ansprüche...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen